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Inklusive Schulentwicklung

Wenn eine Schule den Auftrag zur Umsetzung der Inklusion annimmt, stellen sich viele praktische und organisatorische Fragen: Verändert sich der Unterricht? Muss eine Schulbegleitung beantragt werden? Wie gestaltet sich die Kooperation mit den Eltern? Welche externe Unterstützung brauchen die Lehrkräfte? Ist mehr Teamarbeit im Kollegium erforderlich?
Zur Verfügung gestellt werden hier Materialien, die einen inklusiven Schulentwicklungsprozess begleiten können.

Zum Schuljahr 2020/21 wurden in Bayern flächendeckend die Beauftragten für inklusive Unterrichts- und Schulentwicklung (BiUSe) an den staatlichen Schulämtern installiert, um die qualitative Verbesserung von inklusivem Unterricht und inklusiver Schule zu unterstützen. In der Regel wurden je zwei Schulamtsbezirke zu einer Kooperationseinheit zusammengespannt und ein Team aus zwei Kooperationsschulrätinnen bzw. Kooperationsschulräten und zwei BiUSe gebildet. Idealerweise besteht das BiUSe-Team aus jeweils einer Lehrkraft aus der Grundschule und einer Lehrkraft aus der Mittelschule, die beide Inklusionserfahrung einbringen. Die BiUSe arbeiten im Auftrag der Kooperationsschulaufsicht und stimmen sich mit dieser regelmäßig über die anstehenden Aufgaben ab.

Ziel der BiUSe-Tätigkeit ist die qualitative Verbesserung von inklusivem Unterricht und inklusiver Schule. BiUSe arbeiten mit einzelnen Lehrkräften, auf Schulebene und regionaler Ebene, jedoch nicht in der pädagogischen Einzelfallberatung. Die Tätigkeit der BiUSe wird durch drei Arbeitsschwerpunkte bestimmt, die teilweise miteinander verzahnt sind.

Arbeitsschwerpunkte der BiUSe (ISB-Magazin)

Übersicht der BiUSe in den Regierungsbezirken

QualiPS steht für das Konzept zur Qualitätssicherung und -entwicklung an Grund- und Mittelschulen mit dem Schulprofil „Inklusion“ unter Einbindung der Beauftragten für die inklusive Unterrichts- und Schulentwicklung.

Für eine gelingende Inklusion an der Einzelschule braucht es ein tragfähiges Netzwerk. Um über die Vernetzung der Grund- und Mittelschulen mit Schulprofil „Inklusion“ deren inklusive Entwicklung zu unterstützen, implementierte das Staatsministerium für Unterricht und Kultus im Schuljahr 2022/23 schrittweise dieses Konzept. 

Ziel des Konzepts ist u. a., die Unterrichts- und Schulentwicklung von Grund- und Mittelschulen mit dem Schulprofil Inklusion durch eine Netzwerkstruktur vor allem auf lokaler Ebene voranzubringen. Die BiUSe sind in dieses Konzept mit vielfältigen Aufgaben eingebunden, beispielsweise bei der Organisation von Vernetzungstreffen oder der kollegialen Hospitation.

QualiPs

Informationen zur Schulentwicklung

Inklusive Positive Schulentwicklung (INPOSE) ist ein Ansatz zur Schul- und Unterrichtsentwicklung. Ziele der schulischen Inklusion werden durch eine Organisationsentwicklung verfolgt, die sich an der Positiven Psychologie orientiert. Mit Hilfe dieses speziellen Ansatz können Kollegien Haltungen und Handlungsweisen im Umgang mit Heterogenität und Inklusion weiterentwickeln.

Insbesondere Beauftrage für Inklusive Unterrichts- und Schulentwicklung (BiUSe) wenden INPOSE bereits an, um Schulen zu begleiten und zu beraten. Gleichzeitig können auch Schulleitungen und Steuergruppen mit INPOSE selbstständig Unterricht und Schule inklusiv und nachhaltig gestalten.

INPOSE (ISB-Homepage)

 

Der wissenschaftliche Beirat "Schulische Inklusion" begleitet im Auftrag des Bayerischen Landtags die Entwicklung schulischer Inklusion. 2012 erschien ein Leitfaden, der Schulen unterstützt auf ihrem individuellen Weg zu einem inklusiven Schulentwicklungsprozess. Mit Hilfe eines Fragenkatalogs können Schulen ihren Standort im Bereich Inklusion erfassen und nächste Entwicklungsschritte planen.

Das Ringbuch „Inklusion zum Nachschlagen“ möchte Lehrkräfte, Schulleitungen, Schulaufsichten und schulische Partner in der Umsetzung der Inklusion durch eine Zusammenstellung vielfältiger Informationen, Konzepte und Materialien zum Thema „Inklusion“ unterstützen. Die Zweiteilung in „Pädagogische Aspekte“ und „Rechtliche Aspekte“ ermöglicht dabei einen Zugang aus verschiedenen Blickwinkeln.

Weitere Informationen

Der Index für Inklusion wurde 2003 erstmals von den britischen Pädagogen Mal Ainscow und Tony Booth entwickelt und von Andreas Hinz und Ines Boban ins Deutsche übersetzt und inhaltlich angepasst. Der Index bietet Hilfestellung und Anhaltspunkte zur Betrachtung und Reflexion von Bildungsprozessen an Einrichtungen. Er umfasst über 500 Fragen zu verschiedenen Gebieten (z.B. strukturelle Rahmenbedingungen, Leitideen, konkrete Handlungen), mit deren Hilfe man eine Schule mit dem Blick auf Vielfalt und Teilhabe aller hin untersuchen, bestehende Prozesse verändern, und neue Schulentwicklungsprozesse initiieren kann.

B!S ist ein mehrjähriges Forschungsprojekt der Universitäten München und Würzburg. Es begleitet und analysiert die Entwicklung eines inklusiven Schulsystems in Bayern. Wichtige Bezugsgrößen sind dabei die Schülerinnen und Schüler mit ihrem Förderbedarf, die Lehrkräfte in ihrem pädagogischen Handeln sowie die konkreten Rahmenbedingungen an Schulen.

Multiprofessionelle Arbeit

Bei der multiprofessionellen Zusammenarbeit beteiligen sich Lehrkräfte, Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner für Inklusion, Beratungslehrkräfte, Schulpsychologinnen und Schulpsychologen sowie sonderpädagogisches Fachpersonal und weitere schulische Akteure, um Schülerinnen und Schüler mit sonderpädagogischem Förderbedarf bestmöglich zu unterstützen. Die Zusammensetzung für die gemeinsame Arbeit kann bedarfs-, anlass- und fallbezogen sein. Jedes Mitglied bringt dabei seine besondere Expertise und seinen Aufgabenbereich ein. Wenn es sinnvoll und möglich ist, ein festes Team zu bilden, stellt die Schulleitung eine passende Zusammensetzung sowie die Rahmenbedingungen für die Arbeit der Teams sicher.

mehr Infos zu multiprofessionellen Teams

Vorstellung zweier Settings multiprofessioneller Arbeit

Gelingensbedingungen multiprofessioneller Arbeit

Praxisbeispiele

Regierung von Mittelfranken:
Die Bravokarte

 

Inklusive Region Weilheim-Schongau:
ASA-Flex