Inklusion im Schulleben
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
haben Sie an Ihrer Schule bereits Projekte oder Aktionen durchgeführt, die über den Unterricht hinausgehen, inklusiv gedacht sind und die Sie auf unserem Portal veröffentlichen möchten?
Falls ja, senden Sie Ihre Beiträge gerne an folgende E-Mail-Adresse: tobias.eding@isb.bayern.de
Herzlichen Dank für Ihre Unterstützung!
Alltägliche Beispiele an der Konrad Mittelschule Regensburg
Die Konrad Mittelschule Regensburg, Schule mit Profil Inklusion, besteht aus einer sehr bunten Schulgemeinschaft, die sich durch einen sehr hohen Migrationsanteil, fast 85%, sowie einen nennenswerten Anteil von Lernenden mit sonderpädagogischem Förderbedarf aus allen Bereichen, etwa 20 %, auszeichnet.
Was die Schulfamilie so besonders macht, ist die Akzeptanz eines jeden so wie er ist und die Haltung, jeder ist ein Teil unser Schulfamilie. An der Schule sind es nicht die großen, aufwändigen Projekte im Rahmen der Inklusion, sondern die kleinen, die sich leicht in den Schulalltag integrieren lassen, die wohl ein Grund für das positive Schulklima sind, ein anderer der meist wertschätzende Umgang miteinander.
Das alles heißt nicht, dass es keine Konflikte untereinander gibt bzw. der Schulalltag, trotz der positiven Grundhaltung zur Inklusion Zweifel aufkommen lässt, ob das alles so richtig ist. Gerade diese kleinen Projekte sind oft ein Versuch des Kollegiums, den Herausforderungen gerecht zu werden.
Die regelmäßigen schulübergreifenden Sportturniere, wie Fußball, Basketball oder Dodgeball (ehemals Völkerball) haben sich zu einem festen Bestandteil vor den Ferien etabliert. Jeder nimmt im Rahmen seiner Möglichkeiten teil und sei es das Anfeuern der Klassenmannschaft. Die Freude, der Spaß, auch der Ehrgeiz und als Wertschätzung die anschließende Ehrung der Gewinnermannschaften innerhalb der einzelnen Jahrgangsstufen sowie der drei besten der Schule durch den Schulleiter in der Schulvollversammlung tragen zu einem angenehmen Schulklima mit Freude und Spaß bei.
Die jährliche Schülersprecherwahl ist ein weiteres Beispiel dafür, wie das Klima „jeder gehört dazu“ gefördert wird und zugleich Demokratieerziehung stattfindet. Jeder Lernende der Schule, der den Mut und die Lust hat, darf sich bewerben. Die Wahl zur Klassensprecherin bzw. zum Klassensprecher ist keine Voraussetzung. In Teamarbeit entstehen Wahlprogramme, die auf Wahlplakaten festgehalten werden. Im Rahmen der Schulvollversammlung stellen sich die Bewerbenden der Schulgemeinschaft vor, unterstützt von ihren Teams aus der Klasse. Die selbst gestalteten Wahlplakate werden anschließend im Schulhaus bis zum Wahltag ausgehängt.
Regelmäßig stellen sich hier auch Lernende, mit dem sonderpädagogischen Förderbedarf geistige Entwicklung zur Wahl. Bei den Vorstellungen entstehen meist Gänsehautmomente, die mit einem besonders tosenden Applaus der Vollversammlung belohnt werden. Die Abschlussklassen übernehmen mit ihren Klassenleitungen die Durchführung der Wahl. Dies ist im Schuljahr immer ein besonderer Moment, da mit Spannung erwartet wird, wer die neuen oder wiedergewählten Schülersprecherinnen bzw. Schülersprecher sein werden.
Eine Kooperation zwischen den Regel- und Deutschklassen. Hier lesen 1 x pro Woche die Lernenden einer Regelklasse den Lernenden der Deutschklasse selbstgewählte Texte aus einem Buch vor. Das Besondere, auch Schülerinnen und Schüler mit sonderpädagogischem Förderbedarf aus allen Bereichen lesen vor.
Im Rahmen der Verleihung Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage bereitete die 6. Klasse ein Theaterstück zum Thema Ausgrenzung und Mobbing vor. In dieser Klasse sind viele Lernende mit den unterschiedlichsten sonderpädagogischen Förderbedarfen sowie Migrationshintergrund. Beeindruckend und berührend war, das auch Lernende mit sonderpädagogischem Förderbedarf geistige Entwicklung mit Unterstützung Sprechanteile übernahmen und den Mut hatten, dies vor der Schulvollversammlung aufzuführen. Belohnt wurde die Aufführung mit aufmerksamem Zuhören und besonders tosendem Applaus.
Unsere Partnerklasse an der Schule vom SFZ und unsere Tandemklasse erstellten über mehrere Wochen im gemeinsamen Deutschunterricht Anleitungen zum Bouldern für die Boulderwand im Pausenhof. Dazu besuchten beide Klassen gemeinsam an zwei Vormittagen im Rahmen des Sportunterrichts die Boulderwelt. Der Gedanke war, nur wenn die Lernenden das Bouldern selbst ausprobiert und getan haben, können sie dazu eine Anleitung erstellen. Das Schreiben der Anleitungen erfolgte im Anschluss gemeinsam in gemischten Gruppen mit Lernenden der Partner- und Tandemklasse.